Balkonverglasungen mit ESG oder VSG-Gläsern
Balkonverglasungen mit ESG oder VSG-Gläsern – was ist der Unterschied und auf was muss ich achten? Das zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag:
Glasverbauten an Balkonen werden immer beliebter. Beim Angebotsvergleich tauchen des Öfteren Fachbegriffe auf, die für den Laien nicht sofort verständlich sind. Besonders bei den verschiedenen Glasarten kommt es hier immer wieder zu Fragen.
Nachstehend möchten wir zum besseren Verständnis die wichtigsten Punkte bei der Sicherheitsverglasung für Balkone zusammenfassen:
Einscheibensicherheitsglas = ESG
Die ESG-Scheibe ist ein Sicherheitsglas, welches einer thermischen Behandlung unterzogen wurde. Das heißt, dieses Glas erreicht eine hohe Stoß- und Schlagfestigkeit.
Sollte dieses Glas jedoch dennoch zerbrechen, zerfällt es in kleine Stücke und die Verletzungsgefahr ist nicht so groß. Als Beispiel dafür kennen wir kaputte Autoscheiben. Als sicher bezeichnet man dieses Glas auch deswegen, weil es einen erhöhten Einbruchschutz bei Ihrer Balkonverglasung oder Terrassenverbau bietet.
ESG-Scheiben kann man wegen der thermischen Behandlung nicht mehr nachträglich schneiden, bohren oder schleifen.
Die ESG-Gläser sind in den verschiedensten Glasdicken erhältlich, wie zum Beispiel:
- ESG/TVG Klarglas oder Satinatoglas
- 4 mm
- 5 mm
- 6 mm
- 8 mm
- 10 mm
- 12 mm
- ESG/TVG Planibel grau und bronze
- 4 mm
- 5 mm
- 6 mm
- 8 mm
- 10 mm
Hier sehen Sie ein typisches Bruchbild einer ESG-Sicherheitsverglasung. Durch die thermische Behandlung brechen keine großen Glasteile aus der kaputten Scheibe, sondern kleine Bruchstücke – ähnlich wie bei einer Autowindschutzscheibe. Die Verletzungsgefahr ist bei einem ESG-Glas durch die kleineren Teile gemindert. Als Absturzsicherung nicht geeignet!
Verbundsicherheitsglas = VSG
Als Verbundsicherheitsglas bezeichnet man zwei Scheiben, die mit einer Folie zu einer Scheibe „verbunden“ worden sind. Tatsächlich sind diese beiden Scheiben mit der Folie zusammengeklebt.
Die Verbundsicherheitsgläser sind in den verschiedensten Glasdicken erhältlich, wie zum Beispiel:
- VSG (3.3.1) – Dicke 6,4 mm
- VSG A 1 (4.4.2) – Dicke 8,8 mm
- VSG (5.5.1) – Dicke 10,4 mm
- VSG (6.6.1) – Dicke 12,4 mm
Verbundsicherheitsgläser mit matter Folie (Milchglasfolie)
- VSG mit matter Folie (3.3.2) – Dicke 6,8 mm
- VSG mit matter Folie (4.4.2) – Dicke 8,8 mm
- VSG mit matter Folie (5.5.2) – Dicke 10,8 mm
Verbundsicherheitsgläser beschichtet für Mehrfachverglasungen
- VSG beschichtet 1,1 (3.3.1) – 6,4 mm
- VSG beschichtet 1.1 (6.6.2) – 12,8 mm
- VSG mit Schallschutzfolie (4.4.2) – Dicke 8,8 mm beschichtet 1,1 – braucht man für Schallschutzverglasungen.
Auch kann man ein VSG-Glas aus ESG-Einzelscheiben oder sogenannten TVG-Gläsern herstellen.
Weitere Glasdicken und Kombinationsmöglichkeiten sind mit den Verbundsicherheitsgläsern möglich.
Hier sehen Sie ein Beispiel für Verbundsicherheitsgläser, wo eine Folie die beiden Glasscheiben zusammenhält.
Diese Art wird vorwiegend für Glasgeländer verwendet. Der Vorteil ist, dass bei Zerstörung einer solchen Scheibe, keine Scherben herabfallen, sondern an der Folie kleben bleiben.
Balkonverglasung – Unterlichte mit VSG-Glas / Elemente zum Öffnen oben mit ESG-H Glas
Bearbeitung und Sonderformen der Sicherheitsgläser
Sowohl VSG- als auch ESG-Verglasungen können speziell bearbeitet werden, um individuellen Anforderungen und Sonderwünschen gerecht zu werden. Dazu gehören geschliffene oder polierte Kanten, Lochbohrungen, Sandstrahlungen, Randausschnitte, Ausschnitte und Sonderformen etc.
Bei ESG-Gläsern ist es wichtig, dass alle Bearbeitungen vor dem Härteprozess im Ofen abgeschlossen sind, um die gewünschten Eigenschaften zu erhalten. Eine nachträgliche Behandlung des ESG-Glases nach dem Härteprozess ist oft nicht möglich, da hier ansonsten das Glas kaputtgehen kann.
VSG sowie ESG-Verglasungen bieten vielfältige Bearbeitungsoptionen wie geschliffene Kanten oder Lochbohrungen. Bei ESG muss jedoch die Bearbeitung vor dem Härteprozess erfolgen, um die speziellen Eigenschaften des Glases zu erhalten.
Wann muss man welche Sicherheitsverglasung – ESG oder VSG – bei Balkonverbauten nehmen?
Zuallererst handelt es sich bei beiden Typen um Sicherheitsverglasungen. Die Unterschiede bestehen hauptsächlich darin, dass es verschiedene Festigkeiten und Eigenschaften beim Glasbruch gibt.
Verbundsicherheitsglas kann in allen Bereichen eingesetzt werden, einschließlich solcher mit Absturzgefahr. Im Gegensatz dazu darf ESG-Glas (Einscheibensicherheitsglas) nicht in Bereichen mit Absturzgefahr oder als innerste Scheibe bei Dachverglasungen (wie etwa Wintergartendachgläsern) verwendet werden.
Absturzsicherungen müssen aus VSG-Verbundsicherheitsglas sein
In Österreich sind spezielle Sicherheitsvorkehrungen für Fenster sowie Glasflächen wichtig. Ab einer Fallhöhe von 60 cm, und ganz besonders ab 1 Meter, sind Absturzsicherungen Pflicht.
Wenn es um Einrichtungen für Kinder bis 10 Jahre geht, sind zusätzliche Kindersicherungen ab einer Höhe von 2 Metern erforderlich. Diese Absturzsicherungen müssen aus speziellem Verbundsicherheitsglas (VSG) gefertigt sein.
Bitte beachten Sie, dass wir uns Änderungen und Irrtümer vorbehalten (Stand OIB-Richtlinie vom März 2015).
Für detaillierte Informationen zu den Sicherheitsanforderungen empfehlen wir, die Prüfung in den aktuellsten österreichischen OIB-Richtlinien nachzulesen und gegebenenfalls bei einem Sachverständigen für Fenster und Türen nachzufragen.
Ihre Fragen zum Thema Balkon Gläser – ESG bzw. VSG
Sie haben die Wahl bei der Nurglas-Variante wie dem Schiebe-Dreh-System, sich zwischen einem 6 mm oder 8 mm dickem ESG-Sicherheitsglas zu entscheiden. Wir empfehlen Ihnen aber auf ein 8 mm dickes Glas zu setzen, da dies eine höhere Stabilität aufweist. Falls Sie eine Unterlichte aus Glas benötigen, dann ist diese unbedingt als Verbundsicherheitsglas auszuführen und muss dicker sein. Fragen Sie hierzu am besten einen Fachpartner in Ihrer Nähe nach den gesetzlichen Bestimmungen und der jeweiligen Glasdicken-Empfehlung!
Das jeweilige Gewicht des Sicherheitsglas ist vorrangig von der Dicke der Glasscheibe abhängig. Bei Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) handelt es sich um gehärtetes Glas, dessen Dicke und Gewicht im Allgemeinen denen von herkömmlichem Glas entsprechen.
Verbund-Sicherheitsglas (VSG) hingegen setzt sich aus zwei Glasscheiben zusammen, die durch eine Folie miteinander verbunden sind. Dies führt dazu, dass VSG-Glas im Vergleich zum Standard in der Regel schwerer ausfällt, da die Gläser auch meistens dicker sind.
Wie groß der Unterschied tatsächlich ist, kann Ihnen eine Firma für Balkonverglasungen sagen, sobald die entsprechenden Spezifikationen des Glases (Glasaufbau) bekannt sind.
Im Allgemeinen bieten Sicherheitsglaslösungen einen höheren Schutz als herkömmliche Glasarten. Um jedoch genau festzustellen, welches Sicherheitsglas für den jeweiligen Anwendungsfall geeignet ist, kann man die OIB-Richtlinie in Österreich zu Rate ziehen. Diese Richtlinie gibt detaillierte Informationen über die spezifischen Einbausituationen und empfiehlt das passende Glas für die jeweilige Gegebenheit.
ESG-Glas (Einscheibensicherheitsglas) ist ein Einzelglas, das durch eine spezielle thermische Behandlung erhitzt und dann schnell abgekühlt wird, um seine Festigkeit und Sicherheit zu erhöhen. VSG-Glas (Verbundsicherheitsglas) besteht aus zwei oder mehreren Glasscheiben, die mit einer speziellen Folie verbunden sind, die im Falle eines Bruchs des Glases eine Bruchsicherheit bietet. VSG-Glas wird oft als sichereres und widerstandsfähigeres Glas angesehen als ESG-Glas.
Ja, Balkonverglasungen aus ESG- oder VSG-Glas können eine gewisse Schall- und Wärmedämmung bieten. Je mehr Glasscheiben als Isolierglas verbaut sind, desto höher ist der Schall- und Wärmeschutz. Auch das jeweilige System spielt eine wesentliche Rolle dabei. Wir empfehlen Ihnen, sich diesbezüglich von einer Fachfirma beraten zu lassen.
Die Montage einer Balkonverglasung lässt sich normalerweise innerhalb eines halben bis zu einem ganzen Tag bewerkstelligen. Bei größeren Projekten oder solchen, die zusätzlich ein Glasdach beinhalten, kann die Montagedauer jedoch entsprechend länger ausfallen. Um den genauen Umfang Ihrer Balkonverglasung einschätzen zu können, senden Sie uns bitte ein Foto der aktuellen Situation. Unser Team wird Ihnen daraufhin schnellstmöglich eine präzise Antwort bezüglich der benötigten Montagezeit geben.
ESG-Glas ist eine Bezeichnung für ein Einscheiben-Sicherheitsglas.
Hergestellt wird das ESG-Glas durch eine spezielle thermische Behandlung des Rohglases, in dem es auf hohe Temperaturen erhitzt und anschließend schnell abgekühlt wird. Durch die Oberflächenspannung, die durch diesen Prozess entsteht, wird das Glas unempfindlicher und stoßfester.
Sollte ein ESG-Glas dennoch zu Bruch gehen, dann entstehen kleine und harmlose Glasteile, wo die Verletzungsgefahr nicht so groß ist, als bei einer gewöhnlichen Glasscheibe.
Hier ist die detaillierte Antwort, basierend auf den Informationen unseres Glaslieferanten:
Kennzeichnung von ESG-Glas (Einscheibensicherheitsglas)
ESG-Glas muss gemäß den Vorschriften stets einen Stempel tragen. Dieser Stempel wird während der Produktion eingebrannt und enthält wichtige Informationen zur Identifikation. Auf besonderen Wunsch kann der Stempel an der Kante der Scheibe angebracht werden, aber er muss auf jeden Fall vorhanden sein.
Die Kennzeichnungspflicht umfasst:
- Name oder Markenzeichen des Herstellers
- Die Nummer der entsprechenden Norm: EN 12150
Kennzeichnung von VSG-Glas (Verbundsicherheitsglas)
Bei
VSG-Glas unterscheiden sich die Kennzeichnungspflichten je nach verwendeten Glasarten:
- VSG aus „normalem“ Floatglas:
- Hier ist kein Stempel erforderlich, da VSG-Glas häufig aus einer großen Scheibe geschnitten wird, die dann in kleinere Stücke verarbeitet wird.
- VSG aus TVG (teilvorgespanntem Glas) oder ESG:
- In diesem Fall muss jede einzelne Scheibe einen Stempel tragen, analog zur Kennzeichnung von ESG-Glas.
Zusammenfassung der Norm:
Laut Norm muss thermisch vorgespanntes Kalknatron-Einscheibensicherheitsglas unauslöschlich gekennzeichnet werden und die folgenden Informationen enthalten:
- Name oder Markenzeichen des Herstellers
- Nummer der Norm: EN 12150
Wir hoffen, dass diese Informationen Ihre Frage zur Kennzeichnungspflicht von ESG- und VSG-Glas umfassend beantworten. Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung.
ESG-Glas muss immer einen eingebrannten Stempel mit dem Namen oder Markenzeichen des Herstellers und der Normnummer EN 12150 tragen. Der Stempel kann auf Wunsch an der Scheibenkante platziert werden.
… Sie haben eine Frage? Senden Sie uns einfach eine Nachricht an office@fensterschmidinger.at und wir werden Ihnen dann umgehend unsere Antwort mitteilen!
Beratungsangebot für Ihre Balkonverglasung
Besonders bei Gläsern, die unter dem Parapetbereich ragen, empfehlen wir, dementsprechend VSG- oder ESG-Verglasungen zu verwenden. Dabei berät Sie unser Fachpersonal gerne über die Vorschriften und Möglichkeiten.
Rufen Sie uns dazu einfach unter Tel.: +43 7239 7031 an oder schicken Sie uns eine E-Mail an office@fensterschmidinger.at!
Alternativ können Sie Ihren Wunschtermin, rund um die Uhr, bequem mit unserer Online-Terminbuchung vereinbaren – sei es für einen Vor-Ort-Termin oder aber auch einen Besuch in unserem Schauraum in Gramastetten in Oberösterreich.
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