Pflanzen für Wintergärten – eine Bereicherung für Herz und Seele!
Pflanzen sind Lebewesen, die viel Licht und Wärme benötigen oder wie es der bekannteste deutsche Dichter J.W. Goethe zu sagen pflegte „Wie die Pflanzen zu wachsen belieben, darin wird sich jeder Gärtner üben“. Neben den vielfachen Facetten mit denen die unterschiedlichen Pflanzenfamilien, Gattungen und Arten sich voneinander unterscheiden lassen, ist es vor allen Dingen der Standort, der maßgeblichen Einfluss auf das Wachstum einer Pflanze nimmt. So ist es keineswegs verwunderlich, dass Pflanzen die ersten Lebewesen waren, welche das Festland eroberten. Diesem Paradies gleich ist es der Wunsch vieler Eigenheimbesitzer, ihr eigenes grünes Refugium im Innenraum zu schaffen und sich beim Lesen, Café trinken und vielem mehr an den Schönheiten dieser Welt zu erfreuen. Aber was sollte dabei beachtet werden? Dazu im Folgenden mehr.
Inhaltsverzeichnis
Da wir uns hierzulande in einer gemäßigten Klimazone befinden, haben sich die hiesigen Pflanzen dem Jahreszeitenwechsel entsprechend angepasst. Zimmerpflanzen, die zumeist Ableger wildwachsender Exoten sind, benötigen in diesem Zusammenhang eine ganz andere Pflege. Pflanzen haben somit unterschiedliche Standortansprüche, welche mit dem Tag- und Nachtzyklus des Sonnenlichtes zusammenhängen. Wind und Wetter nunmehr nicht mehr ausgesetzt, erlauben es unterschiedliche Wintergartentypen dem Pflanzenfreund sein eigenes ganz spezielles Wohnzimmerbiotop zu kreieren. Es werden voneinander unterschieden:
Der kalte Wintergarten – synonym für den Sommergarten – ist ein unbeheizter windgeschützter Bereich auf der Terrasse oder einem Balkon. Eine vom Typ her ähnliche Bauweise ist die Pergola oder die moderne Konstruktion des Lamellendaches. Das einfallende Sonnenlicht sorgt hier für die Beheizung des Raumes und ist ein idealer Standort für Pflanzen. Dieser Bereich kann auch zum Überwintern von Gartenpflanzen genutzt werden. Da die Temperaturen im Winter auch hier auf Minusgrade und im Sommer auf über 40° Celsius steigen können, sind entsprechende Schutzmaßnahmen und Anpassungen unumgänglich.
Der warme Wintergarten wird in den kalten Herbst- und Wintermonaten beheizt. Des Weiteren wirken die Außenwände des geschützten Innenbereiches durch isoliertes Sonnenschutzglas oder Außenbeschattung abweisend gegenüber den Sonnenstrahlen, sodass ganzjährig eine angenehme Raumtemperatur ermöglicht wird. Im Winter fallen die Temperaturen innerhalb des Raumes somit nie unter 18° Celsius. Gerade für Pflanzenexoten aus subtropischen Gebieten ist diese Räumlichkeit somit ideal.
Der temperierte Wintergarten wird im Gegensatz zum warmen Wintergarten tagsüber nur mäßig geheizt. Hier werden ebenfalls durch Wärmeschutzglas und Schattierungen die Pflanzen im Sommer vor Überhitzung geschützt, indem die Temperaturen gleichwarm auf 25° Celsius gehalten werden, im Winter jedoch herrschen hier Temperaturen zwischen 5° Celsius und 15° Celsius.
Ein Wintergarten ist nicht nur ein Ort, an dem man sich in der kalten Jahreszeit wohlfühlen kann, sondern auch ein Ort, an dem man Pflanzen ein lichtdurchflutetes Paradies schaffen kann. Die Pflege von Pflanzen im Wintergarten kann eine Herausforderung darstellen, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Bedingungen dort sehr unterschiedlich sein können. Hier sind einige Ratschläge, wie Sie Ihre Pflanzen im Wintergarten am besten pflegen und gestalten können.
Der Sommergarten ist jahresübergreifend starken Temperaturschwankungen ausgesetzt. Abgesehen vom Licht- und Schattenfall ist dies somit die Nenngröße, welche eine Pflanze stark belasten kann. Während die Lichtmenge durch eine geeignete Standortwahl, Vorhänge und ähnlichem praktisch beeinflusst werden kann, sind die Außentemperaturen nicht beeinflussbar. Starke jahreszeitliche Temperaturschwankungen werden demnach ausschließlich von Pflanzen gemäßigter oder mediterraner Herkunft gemeistert. Dazu zählen zum Beispiel:
Der zu den Hundsgiftgewächsen zählende Oleander bzw. Rosenlorbeer ist eine giftige immergrüne Pflanze. Diese sollte demzufolge kindergeschützt aufgestellt werden. Die in Marokko und dem gesamten Mittelmeerraum beheimatete Pflanze kann im Winter kühl zwischen 5° Celsius und 10° Celsius gelagert werden. Üblicherweise wird dazu eine Kübelhaltung empfohlen, die im Sommer auf eine gute Wässerung und Düngung angewiesen ist.
Der Olivenbaum zählt zu den kultivierten Nutzpflanzen innerhalb der Familie der Ölbaumgewächse. Die bereits seit über 6000 Jahren genutzte Pflanze ist im gesamten Mittelmeergebiet, dem Nahen Osten und in Teilen Afrikas beheimatet. Im Pflanzenkübel erreicht der Baum eine Wuchshöhe bis 1,50 Meter und mag gleichbleibende Temperaturen zwischen 15° Celsius und 20° Celsius. Die Pflanze braucht wenig Nährstoffe und ist kalktolerant. Als hitzeliebender Spross bevorzugt der Olivenbaum heiße Plätze und Südlagen. Vorsicht: die Pflanze ist sehr frostanfällig.
Palmfarne sind in den Tropen beheimatete Samenpflanzen, die nahezu ausschließlich im Regenwald vorkommen. Als Relikt aus der Urzeit gehören die Pflanzen neben Schachtelhalmen, Moosen und Farnen zu den ältesten Pflanzen der Welt. Die Pflanzen waren vor dem Kontinentaldrift nahezu überall, also auch in der Arktis beheimatet. Palmfarne benötigen ein humusarmes Substrat sowie viel Feuchtigkeit, welche komplett abtrocknen sollte. Im Winter sollte die Pflanze frostfrei gehalten werden.
Es gibt weit über 100 Zypressenarten, deren Ansprüche sich somit stark unterscheiden können. Ausgehend von der Mittelmeer-Zypresse mag diese insbesondere kiesige bis lehmige Böden, die alkalisch bis sauer sind. Die Pflanze benötigt viel Licht, dafür umso weniger Nährstoffe (humusarm). Die Zypresse ist zudem bedingt winterhart.
Der Lavendel ist ein Halbstrauch, der über den Mittelmeerraum bis nach Asien und Indien in über 30 verschiedenen Arten vorkommt. Der Echte Lavendel ist eine Heilpflanze, welche trockene und sandige Böden bevorzugt. Als Topfpflanze kann der Lavendel ganzjährig draußen stehen, wenn dieser im Winter wind- und wettergeschützt aufbewahrt wird.
Der Wohnwintergarten ist ein idealer Standort für jede Pflanze. Die gleichbleibenden Zimmertemperaturen ermöglichen eine geeignete Pflanzenpflege, die sich je nach Pflanzengattung und Art voneinander unterscheiden kann. Sowohl die Feuchtigkeitszufuhr als auch die Beschattung sind dem jeweiligen Pflanzentypus entsprechend gestaltbar und zu optimieren. Dies gilt ebenso für die richtige Wahl des Bodens, Düngers und anderer Pflanzenzusätze. Für den Wohnwintergarten geeignet sind:
Der Drachenbaum gehört zu den Agavengewächsen und besitzt einen verholzten palmenähnlichen Stamm. Es gibt verschiedene Drachenbaumarten, die jedoch ganzjährig einen hellen Standort bevorzugen. Des Weiteren sollte der Platz warm und luftfeucht sein. Der Drachenbaum bevorzugt humusreiche Böden.
Die Bougainvillee ist ein Wunderblumengewächs, welches aus Südamerika stammt. Als Klettersträucher sind die Pflanzen vor allem aufgrund ihrer Farbenpracht beliebt. Die Pflanzen brauchen einen ganzjährig warmen und vollsonnigen Standort und ein Pflanzensubstrat mit vielen Mineralanteilen.
Dipladenia oder Mandevilla ist ein giftiger Halbstrauch, der zu den Hundsgiftgewächsen zählt. Die Pflanze liebt viel Sonnenlicht, dafür umso weniger Staunässe. Es ist somit stets ein Topf mit Bodenloch zu verwenden. Die farbenfrohe Blütenpflanze benötigt des Weiteren viel Dünger.
Der Hibiskus bzw. Eibisch ist ein aus Asien und anderen Subtropen importiertes exotisches Blütenwunder. Die als Halbsträucher oder Sträucher vorkommenden Arten haben heilende Wirkung und werden teilweise zur Teezubereitung verwendet. Die Pflanzen sind winterhart oder wie der Roseneibisch frostempfindlich.
Die Yukka ist eine aus Mittelamerika stammende Palmlilie. Wie viele Grünpflanzen verträgt die Pflanze keine Staunässe und bevorzugt helle und sonnige bis halbschattige Plätze. Während die Palmlilie im Winter keine Nährstoffe benötigt, sollten diese im Frühling bis Herbst mit dem Gießwasser zugeführt werden.
Elefantenfüße gehören zur Familie der Spargelgewächse und sind sukkulent. Ihr Verbreitungsgebiet ist der mittelamerikanische Raum, speziell Mexiko, wo es ganzjährig heiß und trocken ist. Die Pflanze mag demzufolge mäßige bis trockene Bodenfeuchte und einen sonnigen Platz. Vorsicht: die Pflanze ist frostempfindlich.
Wintergärten sind perfekte Standorte für Kakteen. Die Vielfalt an Formen und Größen ermöglicht es, jeden Wintergarten zu bereichern und ein interessantes, exotisches Ambiente zu schaffen. Kakteen benötigen viel direktes Sonnenlicht, um zu gedeihen und zu blühen. Aufgrund der Ausrichtung des Wintergartens und der Tatsache, dass dieser fast ausschließlich aus Glas besteht, wird der Kaktus ausreichend mit Licht versorgt. Viele Kakteenarten bevorzugen tagsüber eine Temperatur von 21 bis 29 Grad Celsius. In der Nacht sollte die Temperatur etwas kühler sein, etwa 10 bis 16 Grad. Extreme Temperaturschwankungen können für Kakteen schädlich sein. Daher ist es wichtig, die Temperatur in Ihrem Wintergarten konstant zu halten.
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Schmidinger / Gramastetten Oberösterreich
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